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Maria Hilf
  Weihnachtsgeschichte

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Krippe







Die Weihnachtsgeschichte

eine Story aus dem
Showbussines

für die Mediennutzer
unserer Zeit





Vor fast 2000 Jahren ging es auf der Welt auch nicht anders zu als heutzutage: alles drehte sich nur um Macht und Geld. Diese Geschichte spielte sich ab im Lande Israel unter der Herrschaft des Königs Herodes, als Kaiser Augustus das Römische Weltreich beherrschte.
König Herodes - es hätte genausogut irgend ein anderer König in einem anderen Zeitalter sein können - hatte große Pläne: er war die Tributzahlungen an die Römischen Statthalter satt und beabsichtigte das viele gute Geld zur Ausbreitung seiner eigenen Macht und Selbstdarstellung zu verwenden. Um sein großes Ziel zu erreichen, legte er sich einen großartigen Plan zurecht zu einer, sich über Monate hinziehenden Mega Show, die ihm viele zusätzliche, versteckte Einnahmen einbringen würde, von welchen die Römischen Statthalter nichts mitbekommen würden.
Er kannte sein Volk, die Sehnsüchte und Illussionen des kleinen Mannes, der ohnmächtig der Allmacht des steuerneintreibenden Staatsmacht ausgeliefert war. Er wußte von der Sehnsucht nach dem Messias, einer tröstenden religiösen Illussion, die ein Prophet vor ein paar Jahrhunderten dem Volk als heilendes Trostpflaster in die Seele gelegt hatte. Diese alte Story wollte sich der gerissene alternde König für seine Show zunutze machen.
Er gab daher an seine Hohenpriester, Propheten und sonstige, mit religiösem Flair umgebenen Dienstleute den Befehl aus, die Mesiassehnsucht weiter anzuheizen und dessen baldige Ankunft vorherzusagen. Gleichzeitig suchte der gerissene Regisseur großartiger Scenerien nach den geeigneten Örtlichkeiten und Personen für die Show "Ankunft des Messias". Selbstverständlich kam, um Anklang beim Volk zu bekommen, als Geburtsort nicht ein Palast oder Schloß in Frage, da solch ein Ort der Mehrheit des Volkes suspekt war. Es mußte ein Platz sein, den jeder aus dem gemeinen Volk ohne Mißtrauen aufsuchen würde. Unter der sachkundigen Mitarbeit der Schriftgelehrten - diese wußten eine passende Schriftstelle - wurde daher ein Schafstall nahe der Ortschaft Bethlehem ausgewählt.
Um aber unauffällig möglichst viel Volk zum vorher festgelegten Zeitpunkt des Erscheinens des Messias nach Bethlehem zu bekommen, inszinierte Herodes eine angeblich von Kaiser Augustus in seinem ganzen Reich befohlene Volkszählung und Steuerschätzung, von der aber seltsamerweise in keinem anderen Land des römischen Riesenreiches - etwa aus Gallien, Britannien oder Germanien - etwas bekannt war oder überliefert wurde.
Als nächstes wählte Herodes unter vielen Bewerbern höchstselbst unter Zuhilfenahme geeigneter Persönlichkeitstests den Mann und die Frau aus, die die Eltern des neugeborenen Messias spielen sollten. Sie mußten absolut zuverlässig sein und die Show möglichst überzeugend spielen. Sie wurden nach der endgültigen Auswahl an einen abgelegenen Ort gebracht, währendessen man unter den Findelkindern, die fast täglich heimlich im Tempel abgelegt wurden, das geeignetste auswählte.
Nun konnte die Operation "Messias" anlaufen: Die Befehle für die Volkszählung und Steuerschätzung wurden ausgegeben und es wurde dafür gesorgt, daß am voraussichtlichen Zeitpunkt der Geburt des "Messias" sich jeder in Bethlehem befand, der über irgendein Vermögen verfügte. Des weiteren wurde in den umliegenden Staaten und Königreichen Werbung gemacht und auf das bevorstehende Schauspiel hingewiesen, natürlich auf verschiedene, subtile Art und Weise, je nach der Persönlichkeitsstruktur und Bedürfnissen der einzelnen Könige (einige unter ihnen waren Astronomen, die einem neu erschienen Stern nachwanderten).
Als nächstes bekamen die Militärs ihre Instruktionen: Ein Teil des Heeres wurde nach Bethlehem beordet, um bei der Steuerschätzung für Ruhe und Ordnung zu sorgen, sowie die eingenommenen Steuern zu bewachen und sicher nach Jerusalem zu bringen. Der andere Teil des Heeres erhielt den Auftrag, sich zu verkleiden und während der "großen Show" im ganzen Land in kleinen Räuberbanden alle unbewohnten und verschlossenen Häuser aufzubrechen und auszurauben. Ebenso erhielten die in der Nähe von Bethlehem liegenden Einheiten den Auftrag, während der großen MitternachtsShow alle unbewachten Schaf- und Ziegenherden wegzutreiben. Für die große MitternachtsShow wurden um hohe Gagen Chöre aus den Hafenstädten engagiert; ebenso die besten Leute, die das Römische Reich zu bieten hatte, für Beleuchtung und Effekte.
Die Vorbereitungen waren abgeschlossen und die große Show konnte beginnen: die Ärzte überprüften noch einmal das Kind, ob es kräftig genug war, den Rummel zu überstehen. Dann wurde das nicht benötigte Personal abgezogen und die Beleuchter und Chöre erhielten ihren Einsatz. Im Hintergrund, hinter Felspartien und dichten Büschen und Baumbeständen begannen sie "Halleluja" und "Gloria" zu singen. Ebenso sorgten die Beleuchter durch das Anzünden großer Scheiterhaufen mit Zusätzen von Magnesium, Rauch und anderer effektvoller Materialien, sowie die geschickte Anordnung von Spiegeln für eine grandiose Scenerie, für die die einfachen Leute vom Lande nur eine Erklärung hatten: der Himmel hatte sich geöffnet.
Nach dem Singen der Chöre befahlen geschulte Stimmen den Hirten, ihre Herden zu verlassen und den Messias, der in einer Krippe liege, zu suchen. Ebenso sollten sie ihre Freunde und Bekannten mitnehmen und Geschenke mitbringen.
Damit die Hirten den für diese Show ausgewählten, auf einem Hügel liegenden Stall ja nicht verfehlen und in der Dunkelheit leicht finden konnten, war er von Fachleuten sorgfältig präpariert worden: überall waren zwischen den Ritzen der Bretter Laternen verdeckt angebracht worden, so daß der Stall wie von innen her leuchtete. Hinter dem Stall, sorgfältig hinter zusätzlich angebrachten Gebüsch und dunklen Decken verborgen, sang ein Chor von auserlesenen Knabenstimmen fortwährend Hosianna- Lieder.
Die Hirten, die Leute aus dem einfachen Volk, die in immer größeren Scharen zu dem Stall kamen, waren von dem Schauspiel, daß sich ihnen bot, überwältigt und außer sich vor Bewunderung. Sie legten, von hinten gedrängt und von Josef, der neben der Krippe stand, geschickt und unauffällig darauf aufmerksam gemacht, ihre Gaben in den zuvor bereitgestellten Korb mit doppelten Boden. So ging es die ganze Nacht; alles was laufen konnte, wurde teils durch Neugierde, teils durch sanfte Überredungskunst dazu bewegt, sich das Schauspiel anzusehen. Und alle waren beeindruckt, sogar jene, die aus den Städten kamen und von bereits gesehenen Theatervorführungen einzelne Elemente theatralischer Kunst wiedererkannten.
Da durch die Animateure dieser Show so viele Menschen in das kleine Städtchen Bethlehem gelotst worden waren und viele, die noch nie dergleichen gesehen und erlebt hatten, zu dem Stall mit dem Kind pilgerten, ging es noch einige Tage so weiter. Bald aber rochen manche der gewitzten Bewohner Bethlehems den einträglichen Braten und machten, geschäftstüchtig wie sie waren, Konkurenzunternehmen mit Stall und einem neugeborenen Kind aus der Verwandschaft auf.
Und da geschah, was Herodes, der geniale Regisseur dieser Open Air Show unter allen Umständen vermeiden wollte: es floß Blut! Und das kam so: einem übereifrigen und karrierebedachten Offizier, der mit dem wahren Zweck des Unternehmens bestens vertraut war, waren die Konkurenzunternehmen mit Stall und Kind in der Krippe ein Dorn im Auge. Er erschien einige Tage später bei den betreffenden Co-Veranstaltern und wollte abkassieren, was von Rechts wegen seinem Herrn gehörte. Da diese aber ihr schnell verdientes Geld den Soldaten nicht überlassen wollten, machten diese - wie sie es gewohnt waren - kurzen Prozess: sie legten die unwilligen Steuerzahler in Ketten und töteten vorsorglich die Säuglinge, damit sich auch niemand anders ihrer bedienen konnte.
Die Mütter der Säuglinge sorgten aber durch ihr Weheklagen dafür, daß diese ruchlose Tat in Bethlehem und Umgebung bekannt wurde. Die Menschen waren außer sich, und da Herodes für Grausamkeiten bekannt war und auch seine Soldaten es waren, die diese scheußliche Tat vollbracht hatten, war es für alle klar erwiesen, daß es wirklich der Messias war, der im Stall zur Welt gekommen ist und daß Herodes, der machtgierige Beherrscher Israels, den Befehl zur Tötung aller neugeborenen Kinder in Bethlehem gegeben hatte.
Herodes tobte und war außer sich vor Wut, als er von dem außerplanmäßigen und eigenmächtigen Vorgehen seines ergebenen Offiziers erfuhr. Mit zorngeschwellten Adern schlug er ihn eigenhändig nieder, nachdem er ihn zu sich befohlen hatte und ließ ihn anschließend mit ausgesuchten Martern hinrichten.
Alles war so perfekt abgelaufen, keiner hatte das heimliche Wegtreiben ganzer Herden bemerkt, das Ausrauben von Tausenden von Häuseren, ganz zu Schweigen von der großen Menge der Gaben an der Krippe - nicht der Schatten eines Verdachtes war auf Herodes gefallen, und jetzt diese unbedachte Tat eines tölpelhaften Offiziers! Herodes tobte und zauste sich die Haare und niemand wagte sich mehr in seine Nähe.
Da der Besucherstrom an der Krippe inzwischen merklich nachgelassen hatte, und die Stimmung in Bethlehem mehr als gereizt war, ja sich immer mehr zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen steigerte, zogen Maria und Josef es vor, ihren schon vorher vereinbarten Abgang nach Ägypten zu machen.
Sie waren erst wenige Tage unterwegs, da holte sie ein berittener Kurier des Kaisers ein, der ihnen ein neues Engagement für die kaiserlichen Festspiele in Rom anbot. Während Maria sich mit dem Kind beschäftigte, nahm Josef den auf Pergament geschriebenen Vertrag, benetzte ihn in einer theatralischen Geste mit einer Träne, faltete ihn und gab ihn dem Kurier zurück mit den Worten: "sage unserem verehrten Kaiser, wir haben schon ein Engagement vom Herrn aller Herren, vom Kaiser aller Kaiser und Könige. Es ist ein lebenslanger Auftrag, der unsere ganze Kraft und Ausdauer erfordern wird und unsere Gage wird sein: der Friede, den die Welt nicht geben kann".



Was aber hat dieses vor fast zweitausend Jahren aufgeführte Schauspiel so unvergeßlich gemacht und hat weitergelebt in den Herzen der Menschen? Herodes wollte eine gute Show bieten und hat es geschafft gewaltig abzusahnen, ohne daß die wachsame römische Besatzungsmacht etwas davon bemerkt hatte, geschweige denn die unterhaltungssüchtige Bevölkerung Israels. (wie gesagt, es könnte sich auch in unserer Zeit abspielen!)
Aber er hat auch, ohne es zu wollen, dem einfachen Volk eine Sehnsucht erfüllt, den Glauben gegeben, daß der Messias nun wirklich unter ihnen wohnt. Er hat das Volk durch eine genial geschickte Inszinierung eines volksnahen Stückes so beeindruckt und ist durch seinen ungeschickten Offizier als Regiseur so in den Hintergrund gedrängt worden, daß sich das Stück verselbständigt hat und als Geschenk einer höheren, göttlichen Macht vom Volk in Besitz genommen worden ist. - eines von vielen Beispielen, wie Gott aus etwas in unseren Augen negativem und bösem etwas Gutes schafft - Wir sollten nie vergessen, daß alles seine natürlichen Ursachen hat. Wenn der Mensch momentan etwas nicht verstehen kann, dann war es früher Zauberei oder es ist bis in unsere Tage ein Wunder - auch das Handeln des Menschen.
Unvergessen bis heute sind auch die Hauptdarsteller Maria und Josef, nicht wegen ihrer großartigen Schauspielkunst, sondern wegen ihrer menschlichen Größe: sie haben ihr, von Herodes anbefohlenes Kind, nach ihrem Abgang von der Bühne in Bethlehem nicht als überflüssiges Requisit abgegeben oder weggeworfen, um ihre eigene Kariere voranzutreiben - ob eigenes Kind oder ein anvertrautes Kind - sie haben das Kind als Aufgabe angesehen und ihre Rolle als Eltern weitergespielt: sie haben das Kind als Geschenk Gottes angenommen und es verantwortungsbewußt und in einer schwierigen Zeit - unter Gefahren, mit viel Mühe und dem Zurückstellen eigener Wünsche und Pläne - erzogen.
Die jeweilige Zeit, der Ort, die Szene ist sekundär: letztendlich wird jeder im Laufe seines Lebens vor die Frage gestellt: entscheidest Du Dich wie z. B. Herodes, der Offizier für Geld, Ansehen und Karriere - oder entscheidest Du Dich wie Maria und Josef für Menschlichkeit und für das Leben.
Und aus dieser Sicht unterscheidet sich diese aufgeklärte Version des damaligen Geschehens unwesentlich von der, wie wir sie aus dem Lukasevangelium kennen.

www.catena-aurea.de das Weihnachtsevangelium
www.bibel-online.net die Lutherbibel, Lukas, Kap. 2



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