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Maria Hilf
  Meditation

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Krippe

Maria in Bethlehem und und auf der Flucht nach Ägypten


Mein Herr und Gott, gütiger Vater unsers Volkes und aller Menschen, Du weißt, daß ich Dich liebe, aber was ich hier in diesem Stall erleben muß ... (ich habe mir das alles ganz anders vorgestellt)
O Herr, ich begreife es nicht! Im Hause Josef's hätten wir es warm, hätten sauberes Wasser und gesunde Nahrung für das Kind, hätten Nachbarn, Verwandte und Freunde, die uns unterstützen ..., statt dessen das hier: ein kalter, zugiger, stinkender Stall!
Das alles mutest Du mir zu - Du vertraust mir - mehr als allen anderen der vielen tausend Frauen aus unserem Volk.
Ich will doch nur das beste für mein Kind, für den Erlöser unseres Volkes, um den wir alle gebetet und gefleht haben.
Wo bist Du Herr? Soll sich das Kind eine Erkältung holen, oder eine Ansteckung? Wir könnten keinen Arzt bezahlen! Ich tue ja, was ich kann, wärme mein Kind, gebe ihm zu trinken. Bitte, o Herr, gib auch Deinen Teil dazu ... Ich vertraue auf Dich!

Lobpreis, sei Deinem Namen, O Herr: Hirten sind gekommen und haben uns mit dem Nötigsten versorgt; es reicht auch für die nächsten Tage, und die Tiere, die sie uns dagelassen haben, wärmen den Raum. Heute sind sogar drei vornehme Männer mit ihren Dienern von ganz weit her gekommen und haben uns reich beschenkt, so daß wir für's erste gut versorgt sind.

Auch das noch! Wir sind auf der Flucht in ein fremdes Land zu Menschen, deren Sprache wir nicht verstehen werden. Wir müssen alleine, ohne Schutz, bei Dunkelheit durch die Wüste ziehen. Wir könnten uns verirren, wir könnten überfallen werden, wir könnten ...
O Herr, mir fehlt der Schlaf - Soldaten, Schlangen, Skorpione könnten mein Kind töten, wenn ich nicht aufpasse ... O Herr, Du stellst uns auf eine harte Probe! Bitte schütze uns und lenke unsere Schritte. Ich vertraue auf Dich!

Dein Name sei gepriesen, O Herr! Wir sind wider Erwarten gut angekommen. Aber sieh', wir sind hier nur Ossi's, Fremde aus dem Osten. Keiner will uns, keiner braucht uns. Ich bin nur ein Mädchen vom Lande und kann nichts außer Kochen und Putzen. Sieh', ich habe täglich als junges Mädchen im Tempel das Pflaster und die Stufen zu Deinem Heiligtum in Jerusalem geputzt, bitte hilf nun meinem lieben Mann, Josef, Arbeit zu finden, bitte, ich vertraue auf Dich!

Wer kann dich verstehen, O Herr? So viele Jahre sind wir nun schon in Ägypten, in der Fremde. Jesus, der Erlöser unseres Volkes sollte doch, wie ich meine, in der Tradition unseres Volkes und in der Schrift unterwiesen werden. Was ich weiß und kann, habe ich ihn bereits gelehrt. Aber wir müssen hier die Sitten und Gewohnheiten eines fremden Volkes einhalten und integrationsbereit sein, sonst werden wir ausgewiesen und mein Sohn ist wieder in Lebensgefahr... Herr ich vertraue auf dich!

Lobpreis sei Deinem Namen bei allen Völkern und Nationen! Josef hat gut bezahlte Aufträge erhalten und wir konnten Jesus die denkbar beste Ausbildung geben. Er hat bei jüdischen, ägyptischen, griechischen und römischen Lehrern alles lernen können, was es an Wissen und Können gemäß seines Alters zu lernen gibt. Ich freue mich als Mutter! Er ist ein gelehriger und fleißiger Schüler.
Deine Fügungen, Deine Weisheit und Liebe ist unendlich! Groß bist Du O Herr, und gepriesen ist Dein Name in Ewigkeit!

Herr, eine lange Zeit in der Fremde geht endlich zu Ende. Wir haben schon gepackt und morgen früh brechen wir auf und ziehen nach Israel, hinauf zum Berg Zion, zu Deinem heiligen Haus, denn Jesus ist schon 12 Jahre alt und gemäß unserem und Deinem Gesetz wird er nun als Mann in die Gemeinschaft Deines auserwählten Volkes aufgenommen.
Eigentlich würde es mir inzwischen hier gefallen: Frauen haben hier viel mehr Rechte als bei uns zuhause, können in höhere Positionen aufsteigen, sich mehr leisten, sich besser pflegen und vielseitiger ernähren, sich aufregender unterhalten und mehr erleben. Herr, mir fällt es schwer, sehr schwer ..., was verlangst Du noch alles von mir? Ich bin nur eine einfache Frau, die es auch einmal schön und bequem haben möchte. Aber, Herr, auch diesmal vertraue ich auf Dich!

Dein Name sei gepriesen, O Herr! Alle Völker und Nationen sollen dich lobpreisen! Wir sind wieder gut angekommen und waren mit Jesus in Deinem heiligen Haus. Aber nun: Jesus ist nicht bei uns, wir haben ihn nach dem Besuch im Tempel inmitten der vielen Pilger aus den Augen verloren. Mein Herz ist verkrampft vor Angst um mein Kind. Ist ihm vielleicht etwas zugestoßen und sollte etwa alles umsonst gewesen sein?
Hört es denn gar nicht auf, geht es denn immer so weiter? ... Herr, ich vertraue auf Dich! Wir werden ihn wieder finden! Josef und ich sind schon unterwegs. Du wirst unsere Schritte lenken und 'die Stimme des Herzens' ¹) wird uns zu ihm führen!

Text: M. G.

¹) vergl. den Film: "Der Klang des Herzens" (junge Eltern finden ihr verlorenes Kind wieder, indem sie auf ihr Herz hören)



Ave Maria anhören

Melodie u. mehrstimmiger Satz:
© 2006 Martin Gmelch

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